Zeitgenössische Kultur  
                   
  Malerei und Bildhauerei  
  Fernando de Szyszlo  
  Antonio Máro  
  Víctor Delfín  
  Literatur  
  Peruanische Preisträger  
  Mario Vargas Llosa  
  Alfredo Bryce Echenique  
  Musik  
  Peruanische Künstler in Deutschland  
  Quellen und Links  
                   
  Malerei und Bildhauerei
In Peru gibt es mehrere erstklassige Vertreter der bildenden Künste, die sich trotz finanzieller Schwierigkeiten nicht davon abhalten lassen, neue Richtungen der Malerei und Skulptur zu schaffen und zu verbreiten. Mit immer mehr Kraft nutzen zahlreiche Peruaner die vielen Räume, die sich bieten, um Konzepte zu überschreiten und Vorschläge zu unterbreiten, die das eigene Gepräge der zeitgenössischen Kunst in Peru nähren.
Nach der großen Vorrangstellung der indigenen Kunst der Andenvölker begannen sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts andere Stilrichtungen in der peruanischen Malerei zu verbreiten. Die Gruppe der so genannten independientes (Unabhängigen) unter der Führung von Ricardo Grau öffnete sich Einflüssen der mexikanischen Wandmalerei (Alejandro González, Enrique Camino Brent u. a.) wie des sozialkritischen Realismus (Sabino Springett, Teodoro Núñez Ureta), und Formen wie das Stillleben, der Akt und die reine Landschaftsmalerei kehrten zurück. Im Bereich der Bildhauerei gelang es Künstlern wie Joaquín Roca Rey und Jorge Piqueras, den Konventionalismus der vorherigen Jahrzehnte zu überwinden und modernistische Innovationen in die peruanische Skulptur einzuführen. In den fünfziger Jahren hielt, vor allem durch die Tätigkeit des Malers Fernando de Szyszlo, die abstrakte Kunst Einzug in Peru, die in der Folgezeit zur vorherrschenden Stilrichtung wurde, zunächst geprägt von geometrischen Mustern, später vom europäischen Informalismus und dem nordamerikanischen abstrakten Expressionismus. Schließlich verbreitete sich, wiederum durch das Werk Fernando de Szyszlos, der Bezug auf die präkolumbianische Zeit als ein Alleinstellungsmerkmal der peruanischen Kunst. Künstler wie Alberto Dávila, Gaston Garreaud oder Eduardo Eielson strebten dabei nach einer Verbindung des Präkolumbianischen mit dem Modernen, einem dritten Weg zwischen kultureller Kolonialisierung und nationaler Folklore. Mitte der sechziger Jahre öffneten sich Künstler wie Luis Arias Vera, Jesús Ruiz Durand und Rafael Hastings neuen Kunstformen des internationalen Avantgardismus, etwa der Pop-Art.
Seit den siebziger Jahren begann schließlich die Rückkehr des Figürlichen in die peruanische Kunst, die sich in drei Richtungen manifestierte: dem Realismus (etwa Bill Caro), dem Expressionismus (Sérvulo Gutiérrez, David Herskovitz und die Skulpturen aus Bronze und Leder Cristina Gálvez') und dem Surrealismus (Gerardo Chávez, Alberto Quintanilla und andere). Unter den peruanischen Bildhauern ragen insbesondere Miguel Baca Rossi und Víctor Delfín hervor. José Tola und Antonio Maro zählen zu den bedeutenden Künstlern der jüngsten Zeit.
 
   
   
               

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  Fernando de Szyszlo


Geboren in Lima im Jahr 1925, war Fernando de Szyszlo eine Schlüsselfigur der abstrakten Kunst Lateinamerikas der fünfziger Jahre.
Er erfuhr seine Ausbildung in der Schule der Bildenden Künste der Katholischen Universität Lima. Mit 24 Jahren reiste er nach Europa, wo er die Werke der alten Meister studierte, insbesondere Rembrandt, Tizian und Tintoretto, und die vielfältigen Einflüsse des Kubismus, Surrealismus, Informalismus und der abstrakten Kunst in sich aufnahm. Während seines Aufenthalts in Paris lernte er Octavio Paz und André Breton kennen, und er besuchte die regelmäßigen Treffen von Schriftstellern und Intellektuellen im Café Flore, wo über die Möglichkeiten diskutiert wurde, an der modernen internationalen Kunstbewegung teilzuhaben und zugleich die kulturelle Identität Lateinamerikas zu erhalten. Nach seiner Rückkehr nach Peru zeichnete sich Szyszlo als eine der wichtigsten Kräfte in der künstlerischen Erneuerung des Landes aus, der er den Weg zu einer Ausdrucksweise peruanischer Themen in einem nicht figürlichem Stil öffnete.
Die Lyrik der Farbe, angereichert mit Maserungseffekten, und das Geschick im Umgang mit dem Licht sind die Schlüssel zum künstlerischen Werk Szyszlos. Mit ihren Verbindungen zwischen den alten Kulturen mit der modernen Ausdrucksweise spiegelt die Kunst Szyszlos eine breite Kultur wider, die sich aus verschiedenen Quellen nährt, von der Philosophie und der Wissenschaft bis zur Literatur. Seine Anspielungen auf Rituale, Mythen und die Landschaften von Meeren und Wüsten werden häufig mit den heiligen Orten der präkolumbianischen Kulturen in Verbindung gebracht.
Seit seiner ersten eigenen Ausstellung (Lima 1947) hat Szyszlo mehr als hundert individuelle Ausstellungen in Museen und Galerien Lateinamerikas, Europas und der USA gezeigt und an den prestigereichen Biennalen von Sao Paulo und Venedig teilgenommen.

Foto: Fernando de Szyszlo, Puka Huamani, 1968 (Quelle: Kunstmuseum Lima).
 
   
   
               

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  Antonio Máro


Antonio Máro wurde 1928 in Catacaos geboren, und malte seit seiner Kindheit. Sein erster Lehrer war der bekannte Künstler Ricardo Grau, ein in Belgien studiert hatte und der als Direktor an die Kunstakademie von Lima berufen worden war. Im Zuge seines medizinischen Studiums kam Máro nach Deutschland, wo er neben der Medizin bei Willi Baumeister studierte, durch den er eine Kunst kennen lernte, in der sich Abstraktion und figurative Elemente begegnen. Seit den frühen sechziger Jahren arbeitete Máro mit Metallfarben. Dabei entwickelte er eine eigene Technik, den Contraplano , und schaffte sich seine unverwechselbare Handschrift, die ihm internationale Anerkennung sicherte. Diese Technik brachte ihn zu monumentalen Bildräumen: Wahrnehmungsräume, die über das eigentliche Format des Bildes hinausragen. Für die Stadthalle der Stadt Meinerzhagen schuf Máro 1978 Inti-huatana , das größte Ölbild des 20. Jahrhunderts, in den Maßen von 18 x 6 m. Sein Titel Inti-huatana („Rastplatz der Sonne”) spielt auf die Mythologie der Inkas an, nach der die Sonne die höchste Gottheit und der Inka, der Herrscher, der „Sohn der Sonne” war. Damit wurde Máro zu einem der großen Wanderer zwischen zwei Kulturen, der Kultur Lateinamerikas und Europas.
Außerdem schuf Antonio Máro Farbradierungen, Lithografien und Skulpturen in verschiedenen Materialien wie Holz, Edelstahl, Bronze und Keramik. Er nahm an den Biennalen in Venedig, Sao Paulo und Havanna teil und erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, darunter den Orden El Sol de Perú , das höchste Abzeichen des Landes.

Foto: Antonio Máro, Ave nasciente, 1982 (Quelle: antoniomaro.de)
 
   
   
               

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  Víctor Delfín


Der Bildhauer Víctor Delfín wurde 1930 in Lobitos (Talara) geboren. Nach seiner Ausbildung an der Staatlichen Schule der Schönen Künste in Lima leitete er die Regionalen Schulen der Schönen Künste in Puno (1959) und Ayacucho (1961). In Santiago de Chile gab er Unterricht im Zeichnen und Malen und stellte erstmals seine eigenen Gemälde aus. Während der sechziger Jahre fielen die Ausstellungen seiner Werksammlung Retablos („Altarbilder“) auf, in der er die Techniken der Malerei und des Bildhauens miteinander in Einklang brachte. Später überraschte er mit der Verwendung industrieller Abfälle und weggeworfener Metallgegenstände, mit denen er Figuren von aufreizender Plastizität schuf, deren edle Formen im Widerspruch zu den groben Bestandteilen standen, aus denen sie zusammengesetzt waren. In dieser Epoche entstanden die Sammlungen Bestiario („Wilde Tiere“) und Aves de América („Vögel Amerikas“). Er zeigte seine Gemälde, Skulpturen und Ziergegenstände in mehreren Ausstellungen, in denen sich immer deutlicher sein persönlicher Stil zeigte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Fassade der Militärschule von Chorrillos (1974) und die Skulptur Túpac Amaru (2000) für die Kapelle des Menschen der Guayasamín-Stiftung in Quito, Ecuador.
Neben seiner bildhauerischen Tätigkeit hat sich Víctor Delfín in den letzten Jahren außerdem als Verteidiger der Menschenrechte und der Demokratie ausgezeichnet.

Foto: Víctor Delfín, Óvalo Tallán, Sullana/Piura (Quelle: documentalpiura.com).
 
   
   
               

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  Literatur
Die Modernisierung der peruanischen Erzählkunst begann mit der 1950er Generation, die von der europäischen Avantgarde-Literatur von Autoren wie Joyce, Faulkner oder Kafka beeinflusst wurde. Ihr Hauptthema war jedoch der Indio, dessen Vorrangstellung als literarisches Thema aus den zwanziger und dreißiger Jahren stammte und die Indigenismo -Debatte auslöste, die Kontroverse darüber, dass es nicht die Ureinwohner selbst waren, die über ihre Angelegenheiten schrieben. Diese literarische Strömung erreichte ihren Höhepunkt mit José María Arguedas und seinem Roman Die tiefen Flüsse . Zugleich begann sich die urbane Erzählkunst zu entwickeln, die sich in den Kurzgeschichten Julio Ramón Ribeyros widerspiegelt und die Mario Vargas Llosa in seinen Romanen weiterentwickelte. Auch das Theater erfuhr eine Phase der Erneuerung, mit den sozialkritischen Stücken von Sebastián Salazar Bondy und Juan Rivera Saavedra, die vom Expressionismus und vom absurden Theater beeinflusst waren.
Zur Generation von 1960 zählt Mario Vargas Llosa, der, gemeinsam mit dem Argentinier Julio Cortázar, dem Mexikaner Carlos Fuentes und dem Kolumbianer Gabriel García Márquez, an dem so genannten „lateinamerikanischen Boom“ teilhatte. Sein Roman Die Stadt und die Hunde war das erste lateinamerikanische Werk, das die Stilmittel des angelsächsischen Modernismus, wie inneren Monolog und Zeitsprünge, aufnahm. Er legte den Grundstein für den großen, auch internationalen Erfolg dieses Autors.
In den sechziger und siebziger Jahren war die peruanische Erzählkunst stark von ihrem politischen Charakter geprägt. Es war die Zeit der kubanischen Revolution, die unter peruanischen Intellektuellen und Schriftstellern auf Sympathien stieß, die die Literatur als ein Mittel der sozialen Bewusstseinswerdung ansahen. Es entstand die literarische Zeitschrift Narración („Erzählung“), veröffentlicht von einer Autorengruppe um Miguel Gutiérrez und Oswaldo Reynoso, die eine marxistisch-leninistische Ideologie verteidigte. Erst während der siebziger Jahre begannen einige Autoren, wie der Dichter Antonio Cisneros, sich von der Verpflichtung zum politischen Engagement zu distanzieren. Im Theater entstanden Kollektivwerke, die sich von den Autorenstücken absetzten. Diese Bewegung wurde von verschiedenen Theatergruppen angeführt, die in diesen Jahren entstanden, insbesondere der 1971 gegründeten Gruppe Yuyachkani.
Mit den achtziger Jahren kam die Enttäuschung: Die Wirtschaftskrise, der Terrorismus und die Verschlechterung der Lebensbedingungen im chaotischen und übervölkerten Lima trugen zur Entmutigung der Schriftsteller bei. Es entstanden die ersten Bewegungen rebellischer Randgruppen-Poesie, wie die Gruppe Kloaka um Domingo de Ramos. Zugleich etablierte sich eine “exquisite” Dichtung des Bildungsbürgertums, vor allem mit dem Dichter Eduardo Chirinos. Außerdem entstanden die ersten Bewegungen feministischer Dichtkunst, mit Carmen Ollé und Rocío Silva Santisteban.
Im letzten Jahrzehnt des Jahrhunderts wurde die Literatur stärker individualistisch: Das Ästhetische erhielt wieder Vorrang vor das Soziale und Politische. Im Bereich des Dramas ragen Enrique Mávila und Mariana de Althaus hervor, die sich durch die Übernahme verschiedener zeitgenössischer Tendenzen des Theaters kennzeichnen. In der Erzählkunst ist Jaime Bayly zu nennen, der mit Werken um das Thema der Homosexualität bekannt wurde. Ein weiterer bedeutender Schriftsteller der letzten Jahre ist schließlich Jorge Eduardo Benavides, dessen Erzählungen in den Bereich des Phantastischen eindringen.
 
   
   
               

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  Peruanische Preisträger internationaler Literaturwettbewerbe in den letzten Jahren
Jaime Alberto Begazo: El testigo (Der Zeuge).
XIII. Juan-March-Cencillo-Preis (Spanien, Januar 2006)

Arturo Corcuera: A bordo del arca (An Bord der Arche).
Preis Casa de las Ámericas (Kuba, Januar 2006)

Alonso Cueto: La hora azul (Die blaue Stunde).
Preis für den besten ausländischen Roman des 21. Jahrhunderts (China, April 2006),
Romanpreis Herralde (Spanien, November 2005)

Carlos Germán Belli
Poesiepreis Pablo Neruda (Chile, März 2006)

Sonia Goldenberg: Memorias del paraíso (Erinnerungen an das Paradies).
Preis für Neuen Journalismus, Kategorie Fernsehen (Juni 2005)

Eduardo González Viaña: Arbeiten über César Vallejo.
Mario and Alma Pastega Faculty Honors (USA, April 2006), Norwegischer Kon-Tiki-Preis (Norwegen, Juni 2006)

William Guillén Padilla: Defensa del Buen Amante ( Verteidigung des guten Liebhabers , Erzählung aus der Sammlung “Los Escritos del Oidor”, „Die Schriften des Hörers“)
III. Kurzgeschichten-Radiowettbewerb und I. Kurzgeschichten-Fernsehwettbewerb der Medienbücherei (Venezuela, April 2006)

Mirko Lauer: Orbitas, tertulias (Umlaufbahnen, Gesprächsrunden)
Juan-Rulfo-Preis für Kurzromane (Mexiko, Dezember 2005)

Maurizio Medo: Limbo para Sofía (Vorhölle für Sofía)
José-María-Eguren-Preis 2005 (USA, April 2006)

Rubén Quiroz: Médula (Knochenmark)
Poesiepreis Blas de Otero 2006 (Spanien, April 2006)

Santiago Roncagliolo: Abril Rojo (Roter April)
IX. Alfaguara-Preis (Spanien, Februar 2006)

Roger Santiváñez: Eucaristía (Eucharistie)
José-María-Eguren-Preis 2005 (USA, April 2006)
 
   
   
               

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  Mario Vargas Llosa


Mario Vargas Llosa, geboren 1936 in Arequipa, ist der peruanische Autor mit der größten Schaffenskraft des 20. Jahrhunderts. Er ist Verfasser von Essaysammlungen, Theaterstücken, Zeitungskolumnen, vor allem aber der Romancier par excellence Perus. Übersetzt in über vierzig Sprachen ist er zum prägenden Schriftsteller des Landes und einer der bedeutendsten in spanischer Sprache überhaupt geworden, und jedes Jahr ist sein Name unter den möglichen Kandidaten für den Literaturnobelpreis.
Schon sein erster Roman, Die Stadt und die Hunde (1962), katapultierte Mario Vargas Llosa in die internationale Literaturszene, da er mit ihm den Seix-Barral-Preis erhielt, zu dieser Zeit die bedeutendste literarische Auszeichnung für Werke spanischer Sprache. Der Roman erzählt die Erfahrungen und Unglücke einer Gruppe Kadetten der Militärschule Leoncio Prada in Lima, ein Symbol für die Umwälzungen, die in dieser Zeit die Gesellschaft erschütterten. Aus technischer Sicht bedeutete der Roman die endgültige Aufnahme einer Reihe stilistischer Mittel der internationalen Romankunst in die peruanische Literatur, vor allem die Einflüsse James Joyces und William Faulkners. Eines davon, das im Schreiben Mario Vargas Llosas besonders sichtbar ist, ist die Vielzahl an Erzählperspektiven.
Für Das grüne Haus (1966) erhielt Mario Vargas Llosa einen weiteren Preis internationalen Ranges, den Rómulo-Gallegos-Preis, der in Venezuela alle fünf Jahre für den besten in dieser Zeit erschienenen Roman verliehen wird. Danach veröffentlichte er weitere, auch ins Deutsche übersetzte Werke, darunter Gespräch in der Kathedrale (1969), Tante Julia und der Kunstschreiber (1977), Der Krieg am Ende der Welt (1981), Das Fest des Ziegenbocks (2000), Das Paradies ist anderswo (2003) und Das böse Mädchen (2006).
Allgemein lässt sich sagen, dass Mario Vargas Llosa in seinen ersten Romanen stilistische Ausdrucksmittel von hoher Komplexität verwendet, insbesondere in Das grüne Haus und Gespräch in der Kathedrale . Diese Phase der formellen Experimente, der intensiven Ausarbeitung und der Komplexität der erzählten Welt entspricht mit einer Wahrnehmung der Welt, deren Morallosigkeit, Ausbeutung, Diebstahl und Konventionalismen der konservativen Gesellschaft er ablehnt. Doch zugleich entwickelte Vargas Llosa, während sich sein Leserkreis erweiterte, auch eine traditionellere, weniger gewagte Literatur mit dem Ziel der Unterhaltung, die auch weniger anspruchsvolle Leser anspricht.
Neben seiner literarischen Tätigkeit präsentierte sich Mario Vargas Llosa 1990 als Kandidat zu den Präsidentschaftswahlen, wo er in der Stichwahl gegen Alberto Fujimori unterlag. Danach zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Im Jahr 2005 erhielt Mario Vargas Llosa die Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin.

Foto: Mario Vargas Llosa (Quelle: educared.edu.pe).
 
   
   
               

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  Alfredo Bryce Echenique


Alfredo Bryce, geboren 1939 in Lima, hatte seinen frühen Ersterfolg mit dem Roman Geschlossener Garten , veröffentlicht 1970, der eine ehrenvolle Nennung in dem Wettbewerb Casa de las Américas in Havanna (Kuba) erhielt. Das Buch enthält zwölf Erzählungen, die die Welt der Jugendlichen der Oberschicht Limas schildert, vor allem die ersten Liebeserfahrungen mit ihren Rückschlägen und den resignierenden Schritt ins Erwachsenenleben. Wie der Autor selbst später in seinen Antimemoiren schreibt, ist das Buch „jenes Anfängerwerk, in dem ich versuchte, einige Erfahrungen meiner Jugendzeit wiederzuerwecken“.
Ebenfalls 1970 führte die Veröffentlichung eines anderen Romans, Eine Welt für Julius , zur Verbreitung Bryces im ganzen hispanoamerikanischen Raum. Das Buch erzählt das Leben eines hypersensiblen Kindes (zwischen sieben und zwölf Jahren), das Erbe einer aristokratischen Familie aus Lima ist. Aus der humorvollen Distanz, die das Kennzeichen seines ganzen Werkes ist, beobachtete Bryce darin, ebenso wie in seinem späteren Roman Wartet nicht auf mich im April (1995), die oligarchische Gesellschaft Limas, ihre Trivialitäten, Nöte und Erbärmlichkeiten, die sich hinter der scheinbaren Größe verbergen.
Durch den Humor dringt Bryce tief in die Wirklichkeit ein und schafft einen persönlichen Stil, in dessen Mittelpunkt die Mündlichkeit steht, wodurch er der Alltagssprache Einlass in die Literatur gab, sowie eine große Anzahl literarischer Referenzen und Selbstreferenzen, eine tiefgründige Zärtlichkeit und immer wieder eine Annäherung auch an tragische Situationen. Die Figur Julius, jenes Kind einer reichen Limaer Familie, blieb in der Erinnerung der Leser als eine der schönsten Gestalten zurück, die jemals aus der Feder eines peruanischen Schriftstellers flossen.Später veröffentlichte Bryce die Romane Das Glück, ha ha (1974), Immer wieder Pedro (1977), in denen die Figuren schon nicht mehr auf die Welt der Kinder begrenzt sind, und Das übertriebene Leben des Martín Romaña (1981), dessen Protagonist als sein Alter Ego angesehen werden kann, denn seine persönlichen, sozialen und politischen Erfahrungen entsprechen denen des Autors. 1985 erscheint Der Mann, der von Octavia de Cádiz sprach , und 1988 Der letzte Umzug von Felipe Carrillo . 1995 erscheint sein autobiografisches Buch Erlaubnis zu leben (Antimemoiren) sowie Wartet nicht auf mich im April . Dieses Buch ist zwar Fiktion, wie fast alle Werke Bryces hat es jedoch autobiografische Züge und könnte daher als fiktive Autobiografie des Autors angesehen werden. 1997 veröffentlicht Bryce Angeklagter der Nacht , das die persönlichen und literarischen Abenteuer eines Literaturprofessors an einer französischen Universität beschreibt. Wie unschwer zu erwarten ähnelt auch diese Figur sehr ihrem Autor.
Nach einem langen Aufenthalt in verschiedenen französischen Städten kehrte Alfredo Bryce 1999 nach Lima zurück. Zuletzt erschienen Küss mich, du Idiot (1999), Zwölf Briefe an zwei Freunde (2003) und Zwischen der Einsamkeit und der Liebe (2005).
 
   
   
               

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  Musik
Die peruanische Musik, die sich seit jeher durch die Anpassung neuer Musikinstrumente und die Schöpfung neuer Gattungen auszeichnete, hat auch in der jüngsten Zeit nichts von ihrer Vitalität verloren. So entstand seit den siebziger Jahren unter Migranten, die aus der Andenregion Perus nach Lima zogen, die chicha (oder cumbia peruana ), die sich von Peru aus in großen Teilen ganz Südamerikas verbreitet hat. Sie verbindet den traditionellen peruanischen Tanz huayno mit der kolumbianischen cumbia und greift auch Elemente des Rock und anderer zeitgenössischer Gattungen auf. Dabei zeichnet sie sich vor allem durch ihre rhythmische Vielfalt und ihren instrumentellen Abwechslungsreichtum – in dem vor allem elektronische Instrumente wie Synthesizer und E-Gitarren vorherrschen – aus. Zu den bedeutenden Chicha-Musikern zählt der Gitarrist Enrique Delgado mit seiner Gruppe „Los Destellos“, andere bekannte Bands sind „Los Ecos“, „Los Pakines“ oder „Los Mirlos“.

In den neunziger Jahren entwickelte sich in Lima, die Richtung der tecnocumbia , die sich von den traditionellen Elementen des huayno absetzte und durch ihren intensiven Rhythmus auszeichnet. Ihre bedeutendste Vertreterin war Rossy War mit ihrer Band „Caliente“. Daneben entwickelte sich, schon seit den achtziger Jahren, eine besondere Form der Rock-Musik, der rock peruano , mit Gruppen wie „Campo de Almas“ oder „Libido“. Im Bereich der Pop-Musik ragen insbesondere Gianmarco Zignano und Pedro Suárez hervor. Durch die Fusion von Rockmusik und afroperuanischen Rhythmen zeichnete sich besonders der Sänger und Komponist Micky González aus; im Bereich der Soul-Musik ist Susana Baca zu nennen.
 
   
   
               

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  Peruanische Künstler in Deutschland


Tanzgruppe

- " Grupo Perú-Inka "
Leiter: Romulo Rodrigoéz, Miriam Haro
Telefon: 030 53016350
Mobil: 0170 9860352
E-Mail: info@peru-inka.de
Website: www.peru-inka.de

- ” Fina Estampa ”(Berlin);afroperuanische Tänze
Leiterin: María Victoria Perez de Brühl
Telefon: 030-46068439
E-mail: Ritmoysabor58@hotmail.com

- “ Perú Llakta ” (Berlin)
Leiterin: Lilia Gómez
Telefon: 030-42018085

- ” Expresión Folclórica del Perú ” (Berlin)
Leiterin: Luz Hualpa García
Telefon: 030-297 79427
Mobil: 01721554162
E-mail: chinitaberlin@hotmail.com

- " Kaymy Llaqtay " (Holzkirchen)
Leiterin: Isabel Victoria Garay de Schwarz
Telefon: 08024/48349
Fax: 08024/475652
E-mail: Victoria@Schwarz-holzkirchen.de
Web Site: www.kaymy-llaqtay.com

Musikbands

- "Rojo Mix" Peruanische "Cumbia" und Lateinamrikanische Tanzmusik
Director: Santiago Almonacid
Telefon: 030-54491568
Handy: 017662185213
E-Mail: Shanti_Peru@yahoo.de

- “ Serenata Peruana "(Berlin), criollo-Folklore .
Leiterin: Virginia Yep
Telefon: 030-8516909
E-mail: serenataperuana@gmx.net

- " Fuerza Sikuri " (Berlin), Musik aus den Anden.
Leiter: Francisco Carrión
Telefon: 030-686 5850
Mobil: 01748788004
E-mail: fuerzasikuri@aol.com

- “ Melodías Andinas ” (Berlin), Musik aus den Anden.
Leiterin: Ana Chigne del Aguila
Telefon: 030 8811650
Mobil: 016092817748
E-mail: Chigne@01019freenet.de

- " Perumanta " (Berlin), Musik aus den Anden.
Leiter: Tito Rodriguez
Mobil: 01716254406
E-mail: tito-rodriguez@t-online.de

- " Franklin Gonzales & Band ",(Berlin) Andenflöte Spieler
Leiter: Franklin Gonzáles
Telefon: 030-24349224
Mobil: 01793549149
Web-site: www.franklingonzalez.com

- “ Mestizo ” (Berlin), criollo-Musik. international
director: Juan Mendoza
Telefon: 030-6146733
e-mail: jm-735271@versanet.de

- " Los Santanos ",(Dresden)Música de Santana
director: Mario García Gálvez
Telefon: 0351 4708775
e-mail: Jlopsi@gmx.net

Kunst

- Carolina Kecskemethy
E-Mail: checskemethy@gmail.com

- Victor Baselly
Malerei & Plastik
Telefon: 033 452-49190
Mobil: 0176 63055807
e-mail: victor-art@baselly.com
Website: www.baselly.com

- Mónica Luza
Mobil: 0163 2577605
E-Mail: monica@luza.info
Website: www.luza.info

- Fernando Bryce
Telefon: 030 24045918
E-Mail: bryce@mess-media.de

- Jorge Luis Carrillo Salazar
Telefon: 030/85070966

- Adriana Ciudad Witzel (Berlin),Malen
Telefon: 030/69531773
Mobil: 0176 26025404
E-mail: adriana.ciudad@gmail.com

Musiker

- Vladimir Valdivia (Stuttgart), Pianist
Mobil: 0711-7776933
e-mail: mail@vladimir-valdivia.de

- Juan José Chuquisengo (München), Konzertpianist.
Telefon: (089)157 52 74
Fax: (089)157 44 79
Adresse: Merianstraße 11
80637 München

- Daniel Manrique Smith & Band (Köln), afroperuanischer jazz
Mobil: 0177-7829451
E-mail: elandujazz@yahoo.de
Website: www.myspace.com/danielmanriquesmith
Adresse: Vogelsangerstr.37
50823 Köln

- Cesar Gustavo La Cruz (Berlin),Pianist,Chorleiter
Telefon: 216 9159
Mobil: 0175 9723235
E-mail: Gustavolacruz@gmx.de

- Tina Salas (Berlin), Gesang, Oper
Telefon: 030 100476
Mobil: 015159087511
E-mail: tinasalas@web.de

audiovisuelle Künste

- Carlos Leon Xjimenez (Berlin),Fotographie,Design,
Performance.
Mobil: 017627247471
E-mail: celeon@pucp.edu.pe
Web-site: www.geocities.com/carlosleonx

- Jorge Marroquín-Winkelmann (Berlin),kurzfilm, spielfilm.
Telefon: 030/48622948
Mobil: 0177 2485197
E-Mail: jorgefilm@hotmail.com

Allgemeine Künste

- Geovana Esther Sandoval Rodriguez (Berlin),Kurzfilm,
Tanz, modelaje de trajes típicos
Telefon: 017667222460
E-mail: geosandoval@hotmail.com

- Tania Bedriñana (Berlin), Malen, Design, Poesie,
Theater,Video.
Telefon: 81494985
E-mail: taniainfinito@hotmail.com
 
   
   
               

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  Quellen und Links
Quellen
http://www.picassomio.com
http://www.antoniomaro.de
http://www.achotoros.dnet.com.pe/toronet/tauromaquia/artes.htm
http://www.educared.edu.pe/estudiantes/literatura/
Peruanische Botschaft

Weiterführende Links
http://museoarte.perucultural.org.pe/ (Kunstmuseum Lima)
http://www.terra.com.pe/sophia/pintura.shtml (Biografien und Werke zeitgenössischer Künstler)
http://www.educared.edu.pe/estudiantes/literatura/ (Schriftstellerbiografien und weitere Links)
http://www.chichaweb.com (Chicha)
http://www.tropiweb.4t.com (Tecnocumbia)
http://www.geocities.com/pattroni/rocknac.html (peruanischer Rock)
 
   
   
               

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